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Lösungsfokussierte Gesprächsführung in der Mediation

Ein Blick in die Zeitung genügt – Kriege, Krisen und sonstige Dramen aller Couleur. Das Lesen all dieser Meldungen und Geschichten kann ziemlich deprimieren. Ähnlich läuft es in der Mediation: wühlt man in der Vergangenheit und lässt sich in aller Ausführlichkeit die schlimmen Ereignisse schildern, setzt man eine Abwärtsspirale in Gang. Oft ist diese Vorgehensweise weder konstruktiv noch erhellend. An diesem Punkt setzt die lösungsfokussierte Gesprächsführung in der Mediation an.

Was ist eine lösungsfokussierte Gesprächsführung?

Dabei handelt es sich um eine Gesprächsführung, bei der man sich auf die Lösungen konzentriert, anstatt auf die Probleme.

Überblick über die problemfokussierte Gesprächsführung:

  • Der Berater gibt Rat
  • Der Berater ist der Experte und weiß, welche die beste Lösung ist
  • Die Vergangenheit ist wichtig
  • Der Berater überzeugt den Klienten
  • Fehler werden gesucht
  • Wer hat Schuld?
  • Das Problem wird bis ins Detail analysiert

Überblick über die lösungsfokussierte Gesprächsführung:

  • Der Berater stellt Fragen und aktiviert die Lösungssuche beim Klienten
  • Der Berater hat die Haltung des „Nicht-Wissens“
  • Der Berater akzeptiert die Sichtweise des Klienten
  • Der Berater lässt sich vom Klienten überzeugen
  • Der Klient ist der Experte für sein Leben
  • Die benötigten Ressourcen sind bereits vorhanden
Problemorientierte Gesprächsführung
Lösungsorientierte Gesprächsführung

Welchen Nutzen hat die lösungsfokussierte Gesprächsführung?

Die Klienten werden als fähig angesehen, sie finden die Lösungen, die für sie und zu ihrem Leben passen. Die Klienten übernehmen Verantwortung und finden eigenverantwortlich ihre Lösungen und kommen ins Handeln. Die Mediatorin/der Mediator begleitet sie lediglich auf ihrem Weg.

Was sind die Effekte lösungsfokussierter Gesprächsführung?

„Was funktioniert bereits?“ Anstatt das Problem zu analysieren, wird nach vorne geschaut, denn die Lösung liegt außerhalb des Problems. Eine Lösung zu finden, muss nicht bedeuten, ein Problem unbedingt lösen zu müsse. „Energy flows, where attention goes“, lautet eine alte Weisheit der hawaiianischen Huna Religion. Im Konflikt engt sich der Blickwinkel ein und alles dreht sich um das Problem. Unter Stress verliert man eine ausgewogene Perspektive, das Denken wird eingefahren und verbohrt. Das Gespräch auf mögliche Lösungen zu lenken sorgt dafür, dass sich Menschen, die sich in einem Konflikt befinden, auf einen Perspektivenwechsel einlassen können. Dabei wird die Aufmerksamkeit in Richtung Ressourcen, Möglichkeiten, Kompetenzen und Lösungen gelenkt. „Was funktioniert bereits?“, mit dieser Frage ändert sich der Blick.

Zitat Steve de Shazer

Lösungsfokussierte Gesprächsführung: Konzentration auf das Veränderbare

Die Welt des Problems ist eine andere als die Welt der Lösung. Lösung bedeutet Auflösen von Problemen. Das ist der Beginn von etwas Neuem. Bei der lösungsfokussierte Gesprächsführung in der Mediation geht die Blickrichtung weg vom Problem, hin zur Lösung. Anstatt Probleme zu analysieren werden mögliche Lösungen betrachtet. Die Konzentration auf das Veränderbare setzt Energien frei. Der Blick richtet sich nach vorne und Menschen kommen ins Handeln. Oft entdecken Sie dabei bereits all das, was bereits in eine gute Richtung läuft. In der lösungsfokussierten Gesprächsführung geht es darum herauszufinden, was man in Zukunft anders möchte und nicht zu betrachten, was in der Vergangenheit alles falsch gelaufen ist.

Bildquelle: ©Tina Siemens/ pixelio.de

Claudia Völker am Arbeitsplatz

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